Salzzeitreise

Heute haben wir einen Tag für uns. Beim Frühstück lassen wir uns die kommenden Tage nochmal durch den Kopf gehen. Ich muss zugeben – so schön es auch ist, all die lieben Menschen (wieder) zu sehen, so sehr möchte ich langsam gern wiede irgendwo „fest“ ankommen und das Vagabundenleben beenden. Es ist nicht mal das Camping selbst, das mich anstrengt – das ständige Auf- und Abbauen finde ich viel mühseliger. Und die Fahrerei auf der Autobahn im Schleichtempo, entweder wegen des Tempolimits mit Hänger oder wahlweise aufgrund der unzähligen Staus hier in der Ecke. Man fragt sich, wo die ganzen Fahrzeuge herkommen, hier wohnt doch kaum jemand…Am Dienstag fahren wir ohne Hänger nach München und besuchen Christoph, meinen alten Schulfreund, und seine Frau. Dies wird gleichzeitig unsere erste Übernachtung im festen Bett seit 11 Tagen sein. Und gleich am Folgetag gibt es noch eine: Mittwoch werden wir hier einpacken und mitsamt Camper nach Burghausen zu Wolles Familie fahren. Uns wurde ein kühles Schlafzimmer im Keller mit anschließendem Frühstück in Aussicht gestellt. Auf diese Weise können wir Donnerstag ohne große Packerei das erste Stück auf dem Weg in Richtung Heimat antreten. Insgesamt liegen knapp 800km vor uns, eine Strecke, die mit Wohnwagen innerhalb eines Tages nicht zu bewältigen ist. Deshalb ist ein weiterer Zwischenstopp in der Nähe von Aschaffenburg/Hanau geplant. Nachdem wir den weiteren Reiseplan aufgestellt haben, machen wir uns auf den Weg ins Salzbergwerk Berchtesgaden.

Mit Blick auf die Alpen geht’s über Bundesstraßen und später auch über die Autobahn (A8). In Salzburg überfahren wir die deutsch-österreichische Grenze, was eigentlich Autobahngebühr bedeutet. Weil Heavy aber in sein Buch vertieft ist und ich genug damit zu tun habe, die fremden Schilder zu interpretieren, geht dies völlig unter und fällt erst auf, als wir eine Mautkontrolle passieren – und durchgewunken werden. Irgendwie auch albern, für 5km Österreich Gebühren zu zahlen. Wir sind nicht sicher, ob diese minimale Strecke überhaupt bezahlpflichtig ist, beschließen aber, auf der Rückfahrt dasselbe Risiko einzugehen.

schöner Blick auf die Alpen

Das Salzbergwerk ist echt toll. Ich bin als Kind schon einmal da gewesen, weshalb ich die kleine Eisenbahn, die durch den Stollen fährt, die Rutsche und das Schiff im unterirdischen Spiegelsee schon kannte. Mit moderner Technik haben sie die Führung durch den Stollen perfekt ergänzt. Den obligatorischen Mini-Salzstreuer bekommt man immernoch geschenkt. Leider ist es im Bergwerk nicht gestattet zu fotografieren, aber man kann Fotos kaufen:

Stollenzug

 

Heavy auf der Rutsche

Nach der Besichtigung knurren die Mägen. Wir finden ein nettes Restaurant an der Almbachklamm mit direktem Blick auf den Watzmann. Heavys Schweinsbraten sieht lecker aus, und meine Spätzle sind ein Gedicht!

Gasthaus Almbachklamm
so klar ist hier das Wasser

Zurück am Platz freut sich Heavy, dass die Campingplatzleitung sich auf ihren Kinoplakaten verschrieben hat: Der Film mit Christian Ulmen wird morgen, und nicht, wie auf dem Plakat zu lesen heute, ausgestrahlt. So hat er endlich Zeit, sich die Wiederholung vom Dortmund-Spiel anzusehen. Wenn das WLAN mitmacht… Den Rest des Tages verbringen wir also mit Fernsehen auf dem Bett.Für morgen steht außer Kino am Abend nur „Faulsein“ auf dem Programm.

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