Tag 4 – Circus Maximus oder "wo is der Tiber?"

Der Planer bei der Arbeit

Niiing niiiing niiing… aaaaaaufstehen. Heute mal früh aus den Federn! Hmmpff… Die Sonne scheint schon wieder. Das ist gut! Schnell das Frühstück einwerfen und das Hotel gegen 10:00 verlassen. Um nicht wieder in die falsche Richtung zu starten, wird heute aus Gründen reiner Vernunft vorher (!) in den Plan geschaut, auch wenn Börsch sich damit mal wieder meinen autistischen Mechanismen unterwerfen muss. Anschließend geht’s mit der Straßenbahn Richtung Termini, wo wir in die Linie B Richtung Laurentina umsteigen. Ziel des heutigen Ausflugs ist der Circo Massimo, wo die römischen Kollegen ordentlich „am buddeln sind“.

Circus Maximus – Buddelei und Dolce Vita

 

Die Innenfläche der Rennpiste gleicht einem Naherholungsgebiet. Eine schöne Parkanlage, wo sich Hundebesitzer und vermeintliche Studenten versammeln um Ihren Studien in ranzigen Hörsäälen zu entgehen. Vermutlich Kunst oder Musikstudenten, denn die Dschembes und Congas sowie Zeichenblöcke und Bleistifte (etc.) sind deutlich in der Überzahl. Im Vergleich zum Ingenierstudium an der Dortmunder Uni (die auch einen schönen Campus besitzt) also bebeidenswertes Dolce Vita. Warum hab ich eigentlich nicht Kunstgeschichte in Rom studiert…? Vermutlich, damit ich heutzutage einen Flug nach Rom bezahlen kann… Wie dem auch sei: Wir durchqueren die Oase (übrigens auch der Ruhe, weil hier derzeit keine Ambulanzia oder andere Störenfriede zu hören sind) und gelangen nach ca. einer halben Stunde Spaziergang Richtung Nord-Westen (Petersdom) endlich an den grünen Tiber. Schön! Der Blick von der Palatin-Brücke auf die Tiber-Halbinsel gefällt uns sehr. Daher gibts jetzt auch ’n größeres Foto:

Blich auf die Tiber-Halbinsel von der Ponte Palatino
A really nice Tripod collection – Ponte Garibaldi

Auch an diesem Tag treffen wir wieder auf Nachkommen der großen Händlerfamilien, zwar nicht aus Italien aber was soll’s: Die Regenschirme des gestrigen Tages wurden über Nacht in Kamerastative (engl. Tri-Pods) getauscht. Irre, wenn ich das gestern im Pantheon gewusst hätte, wäre die Börsch nicht als Stativ missbraucht worden. Vielleicht wären dann auch die Bilder etwas schärfer geworden…und der Ami im Pantheon hätte nix zu lachen gehabt… hat ja doch ziemlich gewackelt, die Börsch (für ein Stativ, meine ich).  Nach diesem Schlenker um die Halbinsel herum setzen wir unseren Weg am Ostufer des Tibers fort und freuen uns über die schönen Brücken, die wir immer wieder zu unserer Linken entdecken (Ponte Sisto, Ponte Mazzini, Ponte PrincipeAmedeo di Savoia und Ponte Vittorio Emanuele II).

Ponte Vittorio Emanuele II
Engelswächter der Ponte Emanuele II
Engelswächter mit Möpsen
Engelsburg von der Ponte Vittorio Emanuele II

Die linkstiberische Kastanienallee sollte man als Kanstanienallergiker im April gegebenfalls vermeiden. Hatschi!

Für diesen gemütlichen Spaziergang bei herrlichstem Sommerwetter benötigen wir ca 3-4 Stunden, anschließend ist wieder Zeit, die hungrigen Mägen zu füllen. Da die Engelsburg-nahen empfohlenen Restaurants aus dem VaV teilweise wieder mal nicht länger von Existenz sind, suchen wir kulinarische Erfüllung im Stadtteil Spagna. Letzten Endes sind mal wieder die lautesten Straßenanimatoren der Restaurants erfolgreich. Nachdem wir von 3-5 Gastromnomen fast in die jeweilige Trattoria geschleift worden sind, entscheiden wir uns für ein Lokal mit schönen Tischen und einem Heizpilz vor der Fensterscheibe.

Lecker vegetarisch –
zwar ohne Käse, aber mit extra Käse

Börsch bestellt eine vegetarische Pizza ohne Käse und Tomaten aber mit extra Käse.
Ich entscheide mich für Fettuccine alla Bolognese.
Lecker!

Obwohl wir uns nach dem Essen im Trägheitsmodus befinden, sind wir dennoch interessiert an einem zweiten „schnellen“ Besuch der Spanischen Treppe, diesmal bei gutem Wetter.

Spanische Treppe bei Sonnenschein

Im Vergleich zu gestern der totale Wahnsinn, so voll ist es da. „Danke, nein, wir möchten keine Rose!“

Hiernach geht es glücklich nach Hause, wo ich mir in unserem Garten angekommen einbilde eine Fledermaus gesehen zu haben. Hier der Beweis:

Börsch hat sich eine Blase gelaufen, ansonsten gibt es wirklich nichts zu meckern – heute war ein sehr schöner Tag: Tiber, Sonne, lecker Essen… was wollen wir mehr?

Tags: